Innovation und Ressourceneffizienz im Fokus

Ein Artikel von Birgit Gruber | 30.09.2025 - 08:45

Die Eröffnung übernahm Doris Link, COO der FH Campus Wien. In ihrer Rede betonte sie die Bedeutung konsequenter Weiterentwicklung: „Nur durch neue Ansätze können wir nachhaltige Impulse setzen. Die Baufachtagung deckt sich ideal mit den drei Säulen unserer Strategie 2030 – Relevanz, Qualität und Sichtbarkeit.“ Zugleich verwies sie auf das Ziel, die Hochschule als eine der führenden Institutionen Europas zu positionieren.

Claudia Link, Leiterin des Departments Bauen und Gestalten, erinnerte daran, dass die Tagung vor drei Jahren von Martin Stopfer und ihrer Vorgängerin initiiert wurde. Heute sei sie ein fester Bestandteil des Baukalenders. „Die Bauindustrie steht an einem Wendepunkt. Innovation und Ressourceneffizienz sind unsere klare Verantwortung“, betonte sie.

Einen besonderen Akzent setzte die Keynote von Markus Hengstschläger, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik der MedUni Wien. Er stellte die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) als Leittechnologie heraus: „Die Frage, ob wir uns an KI beteiligen, ist so sinnvoll wie die Diskussion über Elektrizität. Wir brauchen eine kooperative Intelligenz zwischen Mensch und Maschine.“

Die Fachvorträge reichten von Digitalisierung, Materialinnovationen und zirkulärer Bauwirtschaft über BIM und Lean Construction bis hin zu neuen Wegen im leistbaren, klimafreundlichen Wohnbau. Diskutiert wurden auch Recyclinglösungen für Styropor sowie nachhaltige Verfahren in der Zementproduktion.

Ein zentrales Thema war die Zukunft der Brückeninfrastruktur. Österreich zählt über 70.000 Brücken, viele aus den 1960er- und 1970er-Jahren. Markus Vill, Leiter des Forschungszentrums Bauen und Gestalten, plädierte für verstärkte Instandsetzungen statt Neubauten. „Sanierungen verlängern die Lebensdauer auf bis zu 120 Jahre, reduzieren Emissionen und sind deutlich günstiger – sie kosten nur zehn bis 25 Prozent eines Neubaus.“ Moderne Technologien wie Ultraschallprüfungen, endoskopische Videoanalysen oder Satellitenbilder ermöglichen dabei präzise Schadensdiagnosen und gezielte Verstärkungsmaßnahmen.

Quelle: FH Campus Wien