Wallenberg Preis für Waldwachstumsmodell

Ein Artikel von Raphael Zeman | 04.05.2020 - 12:28
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Dr. Nicholas Coops, Dr. Joseph Landsberg und Dr. Richard Waring (v.l.) erhalten den diesjährigen Marcus Wallenberg Preis. © Marcus Wallenberg Stiftung / Johan Gunséus

Dr. Joseph Landsberg, Professor für Mathematik an der Texas A&M Universität, und Dr. Richard Waring, Professor für Forstökologie an der Oregon State Universität, entwickelten in den 1990er-Jahren ein Modell, das mithilfe einfacher, pflanzenphysiologischer Prinzipien das Wachstum von Wald berechnet. Dr. Nicholas Coops, Professor für Fernerkundung an der Universität British Columbia, erweiterte dieses Konzept um die Verwendung von Satellitenbildern und ermöglichte dadurch eine Analyse größerer Forstgebiete. Das „3PG“ (Physiological Principles Predicting Growth) Modell ist imstande, das Waldwachstum in Zusammenhang mit klimatischen Bedingungen und Veränderungen, potenzielle Gefahren wie Käferkalamitäten oder Waldbrände in schwer zugänglichen Gebieten sowie die CO2-Speicherung zu berechnen. Die Wissenschaftler stellten ihr System von Beginn an kostenfrei zur Verfügung.

Für ihr Projekt wurde den Professoren nun der Marcus Wallenberg Preis 2020 zugesprochen. „3PG dient als Brücke zwischen traditionellen forstwirtschaftlichen Untersuchungen und großflächigen, fortgeschrittenen Berechnungen der CO2-Balance, die heutzutage notwendig sind“, erklärt Dr. Annika Nordin, Professorin an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften und Vorstandsmitglied der Marcus Wallenberg Stiftung. Der mit rund 184.000 € (2 Mio. SEK) dotierte Preis wird im Oktober 2020 durch den schwedischen König Carl Gustaf XVI in Stockholm überreicht.

Quelle: Marcus Wallenberg Stiftung