Rotorblätter abseits von Carbon und Co.

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 22.11.2022 - 08:23
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Windenergie soll dank zweier Unernehmen noch grüner werden. © shutterstock.com / grapestock

Rotorblätter für Windenergieanlagen werden gewöhnlich aus Glasfaser und Carbonfaser sowie aus energieintensiven, nicht erneuerbaren Kunststoffen auf petrochemischer Basis hergestellt. Einmal ausgedient, lassen sich die überdimensionalen Bauteile nicht beziehungsweise schwer recyclen. Teilweise ist auch Balsaholz in Rotorblättern verarbeitet. Ein Tropenholz, das zu einem Großteil aus Lateinamerika stammt, wo der Regenwald durch fortschreitende Forst- und Landwirtschaft bedroht ist. Nicht nur Umweltaktivisten fordern daher regelmäßig, dass die Windkraftindustrie die legale Herkunft des Holzes sicherstellt oder auf ein anderes Material umschwenkt. Stora Enso und Voodin Blade Technology wollen dieses Problem nun angehen. Sie haben einen Partnerschaftsvertrag zur Entwicklung nachhaltiger Rotorblätter aus Holz für Windenergieanlagen abgeschlossen. 

Zukunft: Multi-Megawatt-Anlagen

Als ersten Schritt installieren die Vertragspartner bis Ende des Jahres ein 20-Meter-Blatt in einer 0,5-Megawatt-Windenergieanlage in Nordrhein-Westfalen. „Mit der Zeit werden wir damit beginnen, Rotorblätter für zukünftige Multi-Megawatt-Windenergieanlagen zu entwickeln und herzustellen“, erklärt Joachim Knapp, Maschinenbauingenieur und Automatisierungsexperte bei Voodin Blades. Das Blatt wird mit Furnierschichtholz (LVL) von Stora Enso entwickelt.

Aber nicht nur die Rotorblätter stehen bei Stora Enso am Plan. Seit Kurzem besteht ebenfalls eine Kooperation mit Modvion. Das Unternehmen baut Türme für Windkraftanlagen in Holz. holzbau austria hat über die Anfänge von Modvion berichtet.

Quelle: Stora Enso