Herbert Jöbstl bereitete über drei Jahrzehnte den Weg zu mehr Wertschöpfung im Unternehmen © Stora Enso
Jöbstl ist seit dem Markteintritt von Stora Enso in Mitteleuropa im Unternehmen tätig und leitete über viele Jahre die Produktionen der Massivholzsparte. Aufgrund seiner Aktivitäten in nationalen und internationalen Branchenvertretungen ist er weit über das Unternehmen hinaus bekannt.
Bisher: Fokus auf Weiterverarbeitung
Stora Enso ist mit einer Produktion von 390.000 m3/J Brettsperrholz (CLT) der größte Hersteller Europas. Ein erheblicher Teil davon – konkret 80 % – entfällt künftig auf die Business Unit Süd. Auch bei Schnittholz ist das Unternehmen mit einer Gesamtproduktion von 5,4 Mio. m3/J führend. Davon stammen 3 Mio. m3/J „aus dem Süden“. Die Kernmärkte der von Reutner verantworteten Standorte sind neben dem DACH-Raum insbesondere Osteuropa sowie sämtliche Überseemärkte. Der Geschäftsbereich Nord bedient hingegen Skandinavien, Baltikum, West Europa und die MENA Märkte. „Gemeinsam verfügen wir über das internationalste Vertriebsteam. Wir sind in 35 Ländern präsent – das sichert uns Markttransparenz und Flexibilität“, betont Reutner.
Die Einteilung in Nord und Süd erklärt sich laut Jöbstl durch einen wesentlichen Unterschied: „Im Süden sind keine Karton- und Zellstoffwerke an die Sägewerke angeschlossen.“ Die sieben südlichen Produktionsstandorte unterstehen nun Reutner. Dieser ergänzt: „Unser Ziel bleibt es, die Werke mit veredelten Produkten und Services profitabel zu führen – auch bei suboptimaler Auslastung. Angesichts der volatilen Rohstoffversorgung ist das unverzichtbar.“ Reutner will den eingeschlagenen Weg weiter forcieren: „Statt standardisierter Handelsware streben wir zunehmend maßgeschneiderte Baulösungen an. Zum Beispiel durch just-in-time gelieferte Deckenelemente für spezifische Bauprojekte.“
Jetzt: rohstoffgetriebene Akquisitionen
Im vergangenen Jahr tätigte Stora Enso insbesondere im Norden bedeutende Investitionen. So wurden rund 1 Mrd. € in eine neue Produktionslinie für Konsumverpackungskarton am Standort Oulu/FI investiert. „Die im Mai erfolgte Übernahme der drei Junnikkala-Sägewerke rund um Oulu dient der Rohstoffsicherung für diese Kartonproduktion“, erläutert Reutner. Mit Junnikkala kommen 700.000 m3/J Schnittholz hinzu vor allem aber ein bedeutendes Volumen an Sägerestholz. „Zudem prüfen wir die Errichtung eines zusätzlichen Sägewerks am finnischen Standort Imatra“, ergänzt Jöbstl. Auch dieses Projekt diene vorrangig der Rohstoffsicherung.
Zukunft: Effizienz weiter steigern
Zentrales Ziel aller Maßnahmen im Konzern bleibt die Steigerung der Rohstoffeffizienz. „Nord und Süd agieren hierbei keinesfalls isoliert. Die Herausforderung, einen knappen und wertvollen Rohstoff optimal zu nutzen, ist standortübergreifend identisch“, so Reutner abschließend.
Stora Enso 2025
Standorte: 14 (Sägewerke und Weiterverarbeitungsstandorte)
Mitarbeiter: 3.736
Output: 5,4 Mio. m3 Schnittholz
Kapazität pro Jahr: Weiterverarbeitung 2,2 Mio. m³; CLT 390.000 m³; LVL 85.000 m³; Pellets 460.000 t
Umsatz: 1.520 Mio. € (2024)
Business Unit Süd
Standorte: 7
Produktion: 3 Mio. m³/J Schnittholz
Mitarbeiter: 2.339
Betriebsstätten: Murow/PL, Plana/CZ, Zdirec/CZ, Brand/AT, Ybbs/AT, Bad St. Leonhard/AT, Alytus/LT
Jahreskapazität: Schnittholz 3,0 Mio. m³, Weiterverarbeitung 1,6 Mio. m³, CLT 310.000 m3, Pellets 80.000 t