Vorarlberg ist die Geburtsstätte des modernen Holzbaus und verdankt dies ursprünglich Pionieren wie beispielsweise Jakob Albrecht, Hans Purin, Rudl Wäger oder Leopold Kaufmann. Jüngst agierende Bauakteure lassen diese Tradtition nicht abreißen, wie die 15. Ausgabe des Vorarlberger Holzbaupreises vor Augen führt. „Die Einreichungen dokumentieren einmal mehr die hohe Qualität des Planens und Bauens mit Holz in Vorarlberg und sind ein schöner Leistungsbeweis der heimischen Unternehmen, die damit einen wertvollen Beitrag zur Baukultur unseres Landes leisten“, betont der Ehrengast Landesrat Christian Gantner.
Die Juroren hatten die Aufgabe, Kategoriesieger aus insgesamt 129 Einreichungen auszuwählen. Die Architekten Melanie Karbasch, Maximilian Luger und Yves Schihin sowie der Tragwerksplaner Christoph Blättler kamen schlussendlich zu folgendem Ergebnis: 13 Preise in acht Kategorien.
Wenige Einreichungen bei „Öffentliche Bauten“
Auszeichnungen gab es in den vier Hauptkategorien „Mehrfamilienhäuser/ Reihenhausanlagen/ Ensemble“, „Öffentliche Bauten“, „Sanierung/ Anbau/ Aufstockung“ sowie „Holzbau außer Landes mit wesentlicher Beteiligung (Ausführung und/oder Architektur) eines Mitgliedes der vorarlberger holzbau_kunst“. In der Kategorie Einfamilienhaus vergab die Jury keine Auszeichnung aber zwei Anerkennungen. Und die Einreichungen in der Kategorie „Öffentliche Bauten" kommentierte die Jury folgend: „Der beginnende erste Durchgang durch die 129 eingereichten Projekte zeigte, und das mit Nachdruck, leider ein sehr nüchternes Bild, was öffentliche Projekte angeht. Wo ist das Land der öffentlichen Architektur, wo sind die Projekte der Kommunen, wo sind die vorbildlichen Gemeindestuben, die Ortsplätze, die Schulen? Einige Häuser für Kinder finden sich in überschaubarer Anzahl. Was ist passiert? Die Frage wird man sich im Land stellen müssen.“
Kluges Bauen mit Holz – Plus
Zusätzlich wurden Sonderpreise in den Kategorien „Regionale Wertschöpfung mit Holz“ , „Gesellschaftliche Relevanz" und „Kluges Bauen mit Holz – Plus“ vergeben. Der Verein vorarlberger holzbau_kunst will mit letzterer Kategorie dem Faktum, dass das „Bauen mit Holz“ grundsätzlich klug ist, noch ein „Plus“ addieren. Damit soll eine Transformation zu den Kernwerten Ressourcenschonung, Umnutzung, Wiedernutzung und Weiternutzung eingeleitet werden. „Deshalb haben wir die neue Sonderkategorie ‚Kluges Bauen mit HolzPlus‘ ausgelobt“, erklärt Dr. Matthias Ammann, holzbau_kunst-Geschäftsführer. „Durch pfiffige Ideen, kluge Einsparungen, durch mehr Wiederverwendung und Weiterverwendung von Bauteilen und Baustoffen wird dies gelingen.“ Dies bedeute auch neue Konstruktionskonzepte und Materialkombinationen. Beim Vorarlberger Holzbaupreis 2023 haben sich 26 Projekte um den Sonderpreis „Kluges Bauen mit Holz-Plus“ beworben. Vier Projekte wurden von der Jury mit einem Preis geehrt. Beim Vorarlberger Holzbaupreis 2025 soll das Denkmuster „Kluges Bauen mit Holz-Plus“ über alle Einreichungskategorien hinweg – zu einem Kernkriterium werden.
Das sind die Preisträger der acht Kategorien:
Preisträger Mehrfamilienhaus/Reihenhaus/Ensemble
Bauherr: Bilgeri & Neyer Immobilien
Planung: Architekt Rene Bechter
Ausführung: Zimmerei Gerhard Bilgeri
Statik: plan DREI
Preisträger Öffentliche Bauten
Bauherr: Gemeinde Altach
Planung: Innauer-Matt Architekten
Ausführung: Dobler Holzbau
Statik: merz kley partner
Preisträger Sanierung/Anbau/Aufstockung
Bauherr: Baugruppe Berchtel-Innauer-Matt
Planung: Innauer-Matt Architekten
Ausführung: Kaspar Greber Holz- und Wohnbau
Statik: merz kley partner
Preisträger Holzbau außer Landes
Bauherr: Universität Kassel
Planung: Innauer-Matt Architekten
Ausführung: i+R Holzbau
Statik: merz kley partner
Bauherr: B&O Parkgelände
Planung: Hermann Kaufmann + Partner
Ausführung: Eder Holzbau
Statik: merz kley partner
Sonderpreise Kluges Bauen mit Holz
Bauherr: Dr. Peter Raunicher
Planung: Madritsch Pfurtscheller
Ausführung: Holz- und Treppenbau Ganahl
Statik: Holz- und Treppenbau Ganahl
Bauherr: Haberkorn
Architektur: NONA Architektinnen
Ausführung: Fussenegger Holzbau
Statik: IFS Ziviltechniker
Bauherr: Berchtold IM
Architektur: Zumtobel.Architektur
Ausführung: Gerhard Berchtold, Zimmerei – Treppenbau
Statik: Gerhard Berchtold, Zimmerei – Treppenbau
Bauherr: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur
Architektur: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur
Ausführung: Kaufmann Zimmerei und Tischlerei
Statik: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur
Sonderpreis Zukunft und Ausbildung
Bauherr: Haberkorn
Planung: Erden Studio
Ausführung: Dobler Holzbau, Zimmererlehrlinge der holzbau_zukunft
Statik: merz kley partner
Sonderpreise Holz aus der Region
Bauherr: VOGEWOSI Vorarlberger gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft
Planung: Hammerer Architekten
Ausführung: Zimmerei Heiseler
Statik: ZTE Leitner
Ein weiterer Sonderpreis in dieser Kategorie ging an das Objekt „Hof 30" in Schwarzenberg (Daten s.o.).
Sonderpreis Gesellschafltiche Relevanz
Bauherr: Silvia Keckeis und Johannes Lampert
Planung: Martin Mackowitz; BASEhabitat Kunstuniversität Linz
Ausführung: Marte Holzbau
Statik: Frick & Schöch Ziviltechniker
Weitere Informationen finden sich hier.
Quelle: vorarlberger holzbau_kunst