Das im Vorjahr errichtete Gebäude der Powerhouse Company beherbergt ein Foyer, ein Auditorium, 13 Hörsäle und Räume für das Selbststudium von etwa 1000 Studierenden. Es dient als Modell für die äußerst nachhaltigen Ambitionen der Universität von Tilburg. Das Design des Marga-Klompé-Hauses fügt sich nahtlos in die moderne Architektur des Tilburger Universitätsgeländes ein. Seine kreislaufgerechte Errichtung ist zur Gänze mit Holz umgesetzt, das auch im Inneren sichtbar ist. Für den Bau wurde ein Bausystem mit Rippen- und Kastenelementen, welche die Vorteile des flächigen Brettsperrholz mit denen des stabförmigen Brettschichtholz vereint, eingesetzt. Das System ermöglicht große freie Spannweiten und erfüllt die hohen akustischen Anforderungen. Die Fassade aus portugiesischem Naturstein nimmt direkten Bezug auf das ikonische Cobbenhagen-Gebäude von Jos Bedaux aus dem Jahr 1962, das sich ebenfalls am Campus befindet.
Dämmung aus recycelten Jeans
Das Marga Klompé-Gebäude wurde auf der Grundlage des Trias Energetica-Prinzips entworfen, das einen sehr niedrigen Energieverbrauch und eine intelligente Nutzung der natürlichen Ressourcen vorsieht. Die Würfelform und das zentrale Atrium des Gebäudes minimieren den Energieverlust durch die Außenwände. Strategisch platzierte Öffnungen sorgen für ein stabiles Raumklima ohne zusätzlichen Energieverbrauch. Eine gut gedämmte Gebäudehülle tut ihr Übriges, um einen passiven Beitrag zum niedrigen Energieverbrauch zu leisten. „Hierfür wurde ein besonderes Material gewählt. Die Dämmung besteht zum Teil aus recycelten Denim-Jeans. Textilabfälle, die sonst verbrannt würden, werden nun für die Herstellung der Baumwolldämmung verwendet“, berichten die Architekten.
Enge Zusammenarbeit der Projektpartner
Dank der engen Zusammenarbeit zwischen den Architekten und dem Statiker wurde das neue Haus mit innovativen Lösungen realisiert, die zu einem optimalen Ergebnis führten. Die Hörsäle haben Spannweiten von 9,2 m, die mit BSP-Rippendecken realisiert wurden. „Wir wussten von Anfang an, dass wir die richtigen Partner für dieses Projekt haben. Die Entscheidung für eine Holzkonstruktion war überraschend, passte aber zu unseren Nachhaltigkeitszielen. Trotz der Herausforderungen blieben die Ideen intakt, so dass wir einen klaren Kurs verfolgen konnten. Der Prozess war von Leidenschaft, Hingabe und Kommunikation geprägt. Dies hat zu einem einzigartigen Projekt geführt, das die Identität unserer Umgebung stärkt“, sagt Richard Antens, Projektleiter für die Universität Tilburg.
Würdige Namensgeberin
Die Fassade aus portugiesischem Naturstein nimmt direkten Bezug auf das Cobbenhagen-Gebäude, das sich ebenfalls am Campus befindet © Sebastian van Damme
Marga Klompé war die erste Ministerin in den Niederlanden und erhielt 1982 die Ehrendoktorwürde der damaligen Katholischen Universität Tilburg. Klompé setzte sich für eine soziale und sinnvolle Gesellschaft ein. Für die Universität steht gesellschaftliches Engagement ebenfalls im Mittelpunkt.
Quelle: Powerhouse Company