Riesiger Eisspeicher versorgt Sechsgeschoßer

Ein Artikel von Raphael Zeman | 19.08.2025 - 08:51
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Dockyard © HG ESCH

Das von Tchoban Voss Architekten mit Sitzen in Hamburg, Berlin und Dresden geplante Dockyard setzt sich aus einem quadratischen und einem rechteckigen Baukörper zusammen, die durch einen „schwebenden“, gläsernen Baukörper mit sichtbarem Holzfachwerk aus Baubuche verbunden sind. Die Skelettkonstruktion des Holzhybridbaus ermöglicht eine flexible Nutzung, egal ob für Großraum- oder Einzelbüros. Im Erdgeschoß des westlichen Baus sind Gastronomieflächen vorgesehen, während im Erdgeschoß des östlichen Traktes ein Konferenzbereich mit flexiblen Seminarräumen verortet ist.

„Ein Gebäude ist nur nachhaltig, wenn es auch im Betrieb nachhaltig ist“

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Dockyard © HG ESCH

Ab dem ersten Obergeschoß kamen Holz-Beton-Verbunddecken zum Einsatz. Sowohl das eingesetzte Brettsperrholz, großteils in Fichte, als auch die Baubuche sind PEFC-zertifiziert. Die Dachflächen wurden extensiv begrünt, beide Gebäudeteile verfügen über eine Dachterrasse mit Spreepanorama und sind durch einen Steg oberhalb des Verbindungsbaus verbunden. Auf dem Dach wurden außerdem 1250 m² Solarhybridkollektoren sowie 300 m² Photovoltaikmodule installiert.

„Ein Gebäude ist nur nachhaltig, wenn es auch im Betrieb nachhaltig ist“, schreiben die Architekten. Das absolute Highlight des Gebäudes ist dementsprechend auch der eingesetzte Eisspeicher, einer der größten in Deutschland. Er fasst 1,6 Mio. l und ist das zentrale Element des ganzheitlichen Energiekonzepts. Untergebracht wurde der riesige Eisspeicher in einem stillgelegten Gütertunnel des Osthafens, was durch den Erhalt der grauen Energie im Sinne einer Bestandsnutzung zusätzlich zur positiven Öko- und Energiebilanz von Dockyard beiträgt.

Das Projekt ist bereits WiredScore Platin zertifiziert, weitere Zertifizierungen wie LEED-Platin und LEED Zero Carbon sind in Vorbereitung.

Quelle: Tchoban Voss Architekten