Die Vortragenden am Wood Circle Bildung, der am 21. Oktober auf dem Wissenscampus Kuchl stattfand © Birgit Fingerlos
„Um in Zukunft die Kompetenzen innerhalb des holzverarbeitenden Sektors sicherzustellen, legen wir einen Schwerpunkt auf Aus- und Weiterbildung“, erklärte Valerie Minihold von der Abteilung Holzpolitik, Bioökonomie und Innovation im BMLUK. Der woodCircle dient dabei als Plattform für Vernetzung, Information und Kooperation innerhalb der Österreichischen Holzinitiative. Georg Starhemberg, Obmann von proHolz Oberösterreich und Vorsitzender des FHP-Ideenforums, unterstrich die Bedeutung der Holzwertschöpfungskette für Bildung und Gesellschaft: „Wir sollten uns mehr mit dem beschäftigen, was wir haben und was wir sehr gut können. Und das muss in den Unterricht.“
Materialien für den Unterricht
Auf der Veranstaltung präsentierten Expertenteams aus pädagogischen und holzfachlichen Institutionen die Ergebnisse des Bildungslabors eLABoration Wood. Bis 2026 entstehen an rund 20 österreichischen Partnerinstitutionen abgestimmte Bildungsangebote. Diese Angebote decken alle Stufen ab, vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe II, und machen Holz, Wald und Nachhaltigkeit für jede Altersgruppe erlebbar. Die Materialien stehen nach Fertigstellung kostenlos für die Bildungseinrichtungen zur Verfügung.
Für die Elementarstufe wurde beispielsweise das Paket Holz:Elementar! entwickelt. Dabei entdecken Kinder Holz in ihrer Lebenswelt, lernen spielerisch den Werkstoff kennen und lösen kreative Aufgaben. In der Primarstufe fördert etwa die Lernwerkstatt Holz das handwerkliche und forschende Lernen. Für die Sekundarstufe I gibt es das digitale Exit-Game Blütenfeuerwald, bei dem Schüler Rätsel lösen und sich mit Themen wie Klimawandel, nachhaltiger Forstwirtschaft und Waldwissenschaft auseinandersetzen. In der Sekundarstufe II sorgt dann unter anderem die Holzbox für innovative Unterrichtskonzepte und Challenges, die fächerübergreifendes und projektorientiertes Lernen ermöglichen. Weitere Materialien behandeln Themen wie Bau- und Werkstoffwissen, Klimageschichten im Holz, forschendes Lernen oder die Wertschöpfungskette Holz.
Digitale Lernplattform
Ein zentrales Element von Elaboration Wood ist eine digitale Lernplattform. Unter app.elaborationwood.at finden Lehrkräfte und Lernende laufend neue Inhalte und Materialien aus dem Bildungslabor. Dazu gehören unter anderem ein digitales Lern- und Quizkartensystem zu den entwickelten Materialien. Die Plattform unterstützt damit nicht nur die klassische Unterrichtsgestaltung, sondern ermöglicht auch ein digitales, interaktives Lernen.
Keynotes zu KI und Bildung
Zwei Keynotes beleuchteten die künstliche Intelligenz im Bildungsbereich. Susanne Aichinger von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP) zeigte praxisnahe Wege, wie KI-Tools schrittweise in den Unterricht integriert werden können. „KI erweitert, was wir tun können – aber sie ersetzt nicht, wer wir sind“, bekräftigte Aichinger. Sie stellte einen dreistufigen Ansatz vor: Ideen gemeinsam entwickeln, KI gezielt zur Mitgestaltung einsetzen und das Produkt selbstständig fertigstellen. KI-Experte David Röthler demonstrierte anhand von Tools, wie Google Notebook und Gamma App, wie KI Inhalte analysieren, strukturieren und sogar Präsentationen automatisch erstellen kann. „KI-Kompetenzen sollte man an jeder Stelle im Bildungsbereich einbauen“, meinte er. Seine Live-Demonstration zeigte eindrucksvoll, wie KI den Arbeitsalltag beschleunigen kann. Gleichzeitig verwies er aber auf die Notwendigkeit einer kritischen Reflexion.
Gemeinsam für Holzbildung
Das Projekt eLABoration Wood steht beispielhaft für die enge Verknüpfung von Fachkompetenz, pädagogischer Innovation und Nachhaltigkeit. Die Gesamtprojektleitung liegt bei der Fachhochschule Salzburg (Thomas Schnabel), die Themenkoordination bei holzbau austria (Stefan Leitner) und proHolz Steiermark (Petra Seebacher), die pädagogisch-didaktische Leitung bei Wald.Bildung.Management (Katharina Bancalari). In den kommenden Monaten werden die Materialien fertiggestellt, die Lernplattform laufend befüllt und die Verbreitung an Schulen vorbereitet. Damit möchte man ein Fundament schaffen, um Wissen über Wald, Holz und Bioökonomie dauerhaft in der österreichischen Bildungslandschaft zu verankern.