Laut der RUB werden in Deutschland derzeit nur 18 % der Gebäude in Holz gebaut. Würden 55 % der Einfamilienhäuser und 15 % aller Mehrfamilienhäuser zwischen 2016 und 2030 in Holz errichtet, könnte man fast 24 Mio. t CO2 einsparen, so eine Studie aus 2017. Zudem werden die Nadelwälder durch Borkenkäfer und Klimawandel schwer geschädigt. Durch eine vermehrte Nutzung des nachhaltigen Baustoffs könnte man das Holz sinnvoll nutzen und die Flächen später mit Mischwald aufforsten.
Digitale Pläne zeigen Optimierungspotenzial
Ein Beschluss pro Holzbau auf nationaler Ebene reiche jedoch nicht aus, denn „die Kommunen müssen dieses Vorhaben auch umsetzen können“, so Annette Hafner, Leiterin des Lehrstuhls Ressourceneffizientes Bauen. Um dies zu erreichen, entwickelt man im Zuge des Projekts „Holzbau-GIS: Einsparungen von Treibhausgasen durch Bauen und Sanieren mit Holz“ gemeinsam mit Disy Informationssysteme das Holzbau-GIS. Auf Basis eines Geoinformationssystems (GIS) liefert die Software detaillierte digitale Pläne aller Bauwerke einer Kommune, die dann straßenweise auf ihr Optimierungspotenzial untersucht werden kann.
„Man kann einstellen, ob die Sanierung oder der Neubau bestimmter Stadtbereiche holzbasiert erfolgen soll oder nicht, und bekommt ausgerechnet, wie viel CO2 man dadurch einsparen würde“, erklärt Hafner. Dabei werden nicht nur die jeweiligen Gebäudetypen und -alter mitbedacht, sondern das Holzbau-GIS liefert gleichzeitig auch Informationen über die Holzressourcen in den Wäldern der Umgebung. Das vom Bundesumwelt- und vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Projekt läuft noch bis 2022.
Quelle: Ruhr Universität Bochum