Hargassner baut Holzgroßprojekt

Ein Artikel von Birgit Gruber | 18.08.2023 - 11:42
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Beim Neubau wurde auch viel Wert auf Kinderbetreuung gelegt. Im Gebäudekomplex ist eine Krabbelstube geplant. © Matulik Architekten

Auf der vorgesehenen Fläche für die Standorterweiterung hatte bereits im Mai der Rückbau vorhandener Parkstrukturen begonnen. So ließen sich beim offiziellen Baustart am 16. Juni die Dimensionen der neuen Gebäude, auf dem Gelände mit insgesamt 32.000 mBruttogeschoßfläche, schon gut erahnen. Die Brüder Anton und Markus Hargassner planen in Weng eine Vergrößerung des Forschungs- und Entwicklungszentrums um ein großes Kundendienstcenter sowie eine Neukonzeption des Ersatzteilmanagements. Im Mittelpunkt steht eine nachhaltige Bauweise mit dem Ziel, soviel Holz wie möglich zu verwenden.

Perfekte Integration

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Beim Spatenstich (v. li.): Anton sen. und Elisabeth Hargassner, Gerhard Wiesner, Bürgermeister Weng, Landeshauptmann Thomas Stelzer sowie Markus und Anton Hargassner. © Hargassner

Das Bauvorhaben besteht aus 6750 m2 Bürofläche, einer 8000 m2 großen Halle, einer 2000 m2 großen Tiefgarage, einer neuen 500 m2 großen Lehrwerkstatt mit eigenen Schulungsräumen und einem 13.500 m2 großes Holzparkhaus. Die Büros werden über drei Stockwerke in Holzbauweise ausgeführt. Auch die Halle folgt mit Holzleimbindern und Holzdecken dieser nachhaltigen Vorgabe. Die Neubauten werden zum größten Teil in der zweiten Jahreshälfte 2024 – rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum – in Vollbetrieb gehen. Die finale Fertigstellung aller Büros erfolgt dann bis zum Frühjahr 2025. Für die Planung zeichnen Matulik Architekten aus Ried im Innkreis verantwortlich. Die Gebäudearchitektur wird durch großflächige Holzfassaden geprägt sein. Der Baukörper des Kundendienstcenters schafft eine lückenlose Verbindung zwischen dem existierenden Forschungs- und Entwicklungszentrums und erhält einen eigenen Übergang in das Verwaltungszentrum der Energy-World. Unter dem Neubau befindet sich zudem ein neues Sprinklerbecken für das komplette Werk. Sein Wasservolumen von knapp 1500 m3 entspricht rund 12.000 Badewannen. Das soll die Sicherheit am gesamten Firmengelände erhöhen. 

Erstes Holzparkhaus in Österreich

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Das Holzparkhaus für Mitarbeiter (im Bild rechts) soll das Highlight der Standorterweiterung werden. © Matulik Architekten

In Weng wird im Zuge der Hargassner-Standorterweiterung auch das erste Holzparkhaus Österreichs gebaut. Das fünfstöckige Gebäude bietet 500 Mitarbeiter-Stellplätze. Diese sind auf zehn Parkebenen mit jeweils einer Fläche von 1150 m2 verteilt. Umgesetzt wird es durch das benachbarte Ingenieurholzbau-Unternehmen Wiehag aus Altheim. Für das Holzparkhaus verbaut man 1200 m3 Brettschichtholz und 1200 m3 Brettsperrholz. Die tragenden Brettsperrholzdecken werden dabei auf die Sattel- und Pultträger aus Brettschichtholz gesetzt. Weitere 3400 m2 Lärchenholz finden in der Lammelenfassade Anwendung. Im Parkhaus sind außerdem E-Ladestationen für 30 Fahrzeuge vorgesehen. Am Dach soll es eine PV-Anlage mit 500 kWp geben. „Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Beginn an können zukunftsweisende Projekte wie dieses realisiert werden“, sagt Wiehag-Geschäftsführer und Eigentümer Erich Wiesner.

Quelle: Hargassner